Istanbul besitzt eine der größten und schrillsten Schwulenszenen in ganz Europa. Und doch werden Homosexuelle in der eigenen Familie oder in der Nachbarschaft nicht geduldet. Da Homosexualität vom Militär als "psychosexuelle Störung" bezeichnet wird, können homosexuelle Männer bei der Musterung einen Antrag stellen, sich im Militärkrankenhaus untersuchen zu lassen. Zweifelt der Psychiater an der Homosexualität der Antragssteller, werden Analuntersuchungen und pornografische Fotos als Beweismittel hinzugezogen. Auch für die Beweisfotos gelten klar formulierte Regeln, nach denen der Auszumusternde beim passiven Analverkehr abgelichtet wird und neben dem Akt auch sein Gesichtsausdruck zu erkennen sein muss. Schließlich gilt nur als "gey", wer passiv ist, der aktive Partner hingegen gilt nach wie vor als heterosexuell. Der Film reißt das schwierige Thema Menschenrechtsverletzungen in der Türkei an, thematisiert werden außerdem die Rolle des Militärs, Grenzen der Meinungsfreiheit, Homophobie und nicht zuletzt der schwierige Begriff "Männlichkeit".